Wie legal sind Gamekeyshops?

Auf der Suche nach dem besten Angebot für ein Spiel findet man in der Regel jede Menge Gamekeyshops. Ist der Preis für das Spiel einigermaßen akzeptabel, stellt sich für viele meist die Frage

Wie Legal ist dieser Shop?

Vor allem wenn das Spiel 50% oder weniger als der reguläre Preis kostet. Selbst bei Neuerscheinungen, die erst seit ein paar Tagen oder Wochen auf dem Markt sind.

Haben Sie sich nie gefragt, wie ein Anbieter ein neu erschienenes Spiel zum Erscheinungstag für die Hälfte des Preises anbieten kann?

Wie kann ein geringer Preis funktionieren?

Damit diese günstigen Preise realisiert werden können, werden Spiele meist in Regionen gekauft, in denen der Verkaufspreis deutlich niedriger ist.

Auch die Spielebranche passt den Verkaufspreis an die Verkaufsregion an. D.h. ein Spiel wie „Diablo 3“ oder „World of Warcraft“ kann in Deutschland einen ganz anderen Preis haben als in Thailand oder Indonesien. Das liegt daran, dass das Lohnniveau in diesen Ländern deutlich geringer ist. Ein Spiel für 40,- oder mehr zu verkaufen, würde nicht funktionieren, da es sich niemand leisten kann.

Zum Schutz werden viele Spiele mit einem Regionlock versehen, sodass sie nicht woanders aktiviert und verwendet werden können. Den Lock kann man aber leicht mit ein paar einfachen technischen Tricks umgehen, so dass man das Spiel bei Origin oder Steam freischalten kann. Einmal aktiviert, muss man sich um den Regionlock keine Sorgen mehr machen.

Ein Gamekeyshop macht also immer noch Gewinn, auch wenn das Spiel in Europa regulär 40,- kostet. Er kauft es in Thailand für 10,- und verkauft es für 20,- an euch weiter. Ein Gewinn von 10,- für ein Spiel ist schon beachtlich. Und der Spielekäufer freut sich über einen Rabatt von 50% oder 20,- auf das neu erschienene Spiel.

Keyshops wie Gamesdeal, Gameladen, Kinguin oder MMoga gehen häufig so vor. Dies ist eine bewusst genutzte rechtliche Grauzone, die aktuell nicht als kriminell oder illegal eingestuft wird.

Jetzt wird es kriminell

Um den Profit noch mehr zu steigern, gehen die schwarzen Schafe unter den Gamekeyshops soweit, Gamekeys oder Gamecards über gestohlene Kreditkartendaten zu erwerben. Das maximiert natürlich extrem den Gewinn. Vor allem russischsprachige Shops stehen in Verdacht, über kriminelle Wege an Spiele zu gelangen und diese weiterzuverkaufen.

Dies ist aber nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Wenn am Einkaufspreis gespart werden soll, dann über den Erwerb der Spiele in einer niedrig bepreisten Weltregion.

Wieso dürfen die Spiele dennoch verkauft werden?

Nach deutschem Recht ist der Verkauf von gebrauchten Spielen erlaubt. Wird nur der Key weiterverkauft, dann muss der Verkäufer sicherstellen, dass Datenträger und Verpackung nach dem Verkauf vernichtet werden.

Somit ist es möglich, wie weiter oben beschrieben, Spiel billig zu kaufen und quasi als gebrauchtes Spiel mit einem Gewinn weiterzuverkaufen. Und man nur den Gamekey benötigt, geht der Verkauf ziemlich einfach. Für den Käufer ist auch nicht ersichtlich, ob der Verkäufer tatsächlich Datenträger und Verpackung entsorgt.

Das es sich tatsächlich um ein gebrauchtes Spiel handelt, erkennt man als Käufer in der Regel nicht. Der Gamekey weist ja keinerlei Gebrauchsspuren auf,

Manchmal erhält man den Key in Form eines Fotos der Verpackung. Das ist dann auch schon der einzige Hinweis darauf, dass es ein gebrauchtes Spiel ist. Und das ist das Spiel auch nur im rechtlichen Sinne, denn gespielt hat dieses Spiel der Verkäufer garantiert nicht.

Mache ich mich beim Kauf strafbar?

De Facto kann man sich strafbar machen. Aber aktuell werden, wenn überhaupt, nur die Keyshopbetreiber strafrechtlich verfolgt. Es wird versucht, die entsprechenden Plattformen zu schließen. Da viele Betreiber aber ausserhalb der EU oder den USA ansässig sind, wie z.B. in Hongkong, sind die rechtlichen Möglichkeiten eher gering.

Ein Prozess gegen Käufer von Gamekeys würde sich häufig über Jahre hinziehen und lohnt sich für die Publisher nicht. Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist einfach nicht gegeben.

Viel einfacher ist es, den Key zu sperren. Damit ist das Spiel über Plattformen wie Steam, Origin oder BattleNet nicht mehr startbar. Im schlimmsten Fall kann dein Account gesperrt werden.

Das tritt aber eher selten auf. Ein aktueller Fall ist das Spiel „The Elder Scrolls Online“ von Beteshda. Hier wurden alle Spieler gesperrt, welche einen illegalen Key erworben haben. Diese Spieler haben nur die Chance, einen neuen, legalen Key zu erwerben, um weiterzuspielen.

Fazit

Man sollte achtsam sein, wo man seine Gamekeys kauft. Ist das Spiel zu günstig, dann sollte man eher die Finger davon lassen und ein paar Euro mehr bei einem definitiv legalen Gamekeyshop ausgeben. Es gibt so viele verschiedene Shopseiten, da sollte man sich nicht von zu guten Angeboten über den Tisch ziehen lassen. Die Zeche zahlt in der Regel immer der Käufer, also Sie!.

Wenn man die hier aufgeführten Regeln beachtet, dann sollte man beim Kauf von Spielen und Gamecards keine negativen Erfahrungen machen.